Das Grenzenprozedere von Costa Rica nach
Panama dauerte wieder etwa zwei Stunden, bis wir alle Papiere beisammen hatten.
Da stand ein Tisch mit zig Stempeln, dort ein Häuschen mit irgendwelchen
Papieren und im Schuhladen an der Grenze war das „Büro“ der Autoversicherung,
wo ein kleiner Junge die obligatorische Versicherung abschloss.
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Autoversicherung an der Grenze... |
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Zu jedem Grenzübergang gehören zig Stempel und Papiere (und jeder verdient etwas dabei...) |
Als wirs
endlich geschafft haben, fuhren wir weiter und haben ca. 20m nach der
chaotischen Grenze die Abzweigung verpasst und fuhren mitten in ein kleiner
Dörfchen mit Schotterstrasse. Ich dachte nur, hoffentlich schafft es Tory
einfach hier durch bis in die nächste Stadt und bleibt nicht hier stehen… Auch
vor der Grenze machten wir noch Witze „Tory schafft es sicher bis Panama, aber
nur bis über die Grenzbrücke hahaha“. Unser Ziel war ja mit Tory bis nach
Panama City zu fahren, von wo wir den Weiterflug gebucht haben. Und tatsächlich
hat er es bis Panama geschafft, aber 100m nach der Grenze, in diesem kleinen
armen Dörfchen war Schluss und er fuhr keinen Meter mehr. Rauch kam aus dem
Motor und es begann zu stinken. Schnell nahmen wir alle Wertsachen aus dem Auto
(nicht dass es noch in Flammen aufging und wir ohne Reisedokumente da standen…)
und gossen Wasser über den Motor. Als es dann aufgehört hat zu rauchen, fragten
wir einen Mann aus dem Dorf, ob er uns ein Taxi besorgen kann, welches uns zur
Grenze zurück fährt (es war zwar nur ein paar Minuten, aber mit viel Gepäck),
als Gegenleistung dürfe er dafür unser Auto behalten. So packten wir unsere
Sachen zusammen (inkl. aller Autopapiere) und das halbe Dorf hat uns dabei
zugesehen und jede Handbewegung mit grossen Augen verfolgt. Alles was wir nicht
unbedingt brauchten, haben wir im Auto gelassen (Spagetti, Saucen,
Campingstühle, unsere Schaumstoffmatratze und jeder Menge kleine Dinge). Am
Schluss übergaben wir den Schlüssel dem Mann, welcher uns als erstes zu helfen
begann und das Taxi organisierte. Kaum hatte er den Schlüssel in der Hand,
schloss er das Auto ab, damit ja kein anderer etwas aus dem Auto holen konnte.
Wir machten noch kurz ein Abschiedsfoto (mir war nicht unbedingt nach Lachen zu
Mute, Michi hingegen nahm es sehr gelassen, er hatte schon in der Schweiz
erwähnt, wie gern er in Panama einfach zu einem Einheimischen gehen und ihm das
Auto schenken möchte… dass es aber tatsächlich Wirklichkeit wurde, haben wir
natürlich nicht angenommen…). Michi sagte, im Notfall hätte er Tory noch
persönlich über die Brücke nach Panama gestossen ;-)
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Adios Tory, we will miss you!!!! |
Zurück an der Grenze haben wir dann einen
kleinen Minibus bis zum nächsten Dorf genommen, von wo aus unsere Reise per
Miniboot auf die Inseln Bocas del Toro weiter ging. Mit sehr viel Gepäck haben wir dann in der
Abenddämmerung die Hauptinsel erreicht. Das Boot fuhr uns direkt an den Steg
unseres B&B „Koko Resort“. Dies bestand aus sechs kleinen zweistöckigen Häuschen
auf dem Wasser, einem „Haupthaus“ auf dem Ufer und einem langen Steg, welcher
die Häuschen miteinander verbindet. Wir bezogen die reservierte Dolphincabin
mit Küche, Hängematte, kleiner Terrasse und im galerieartigen Obergeschoss war
das Bett. Ein schmuckes Plätzchen für die nächsten drei Nächte. Maggie, die
Besitzerin und ihr Mann Jack empfingen uns ganz herzlich und lachten erst mal
eine Runde wegen unserem vielen Gepäck. Beide sind von der Ostküste der USA, so um die 70 Jahre alt und haben vor ein paar
Jahren hier ein B&B gebaut. Maggie unterrichtete als Professorin an einer
Eliteuniversität Public Policies und hat sich hier mit ihrem Mann den Traum von
eigenen B&B erfüllt. Jack ist ein sehr gemütlicher Kerl, welcher morgens
für das Frühstück zuständig ist (sprich Eier, Tost und Speck) und einen Humor
hat, bei dem man nie genau wusste, war das jetzt ernst gemeint oder nicht ;-)
Ich glaube deshalb wird er auf der Insel auch Crazy-Jack genannt.
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Auf zu den Inseln... |
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Koko-Resort, unser Zuhause für die nächsten Tage... |
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Jack am Frühstück machen... |
Als wir den
beiden von unserer Autostory erzählt haben, mussten sie lachen; Jack meinte wir
sollten ins Dorf zurück gehen um zu sehen, wie da heute Abend die grande Fiesta
los geht mit Spagettiplausch (noch aus der USA) etc. Sie würden unser Tory
wahrscheinlich in Einzelteile zerlegen, weil man dort mit einem Auto sowieso
nichts anfangen könne und das Geld fürs Benzin wäre auch nicht vorhanden, so
stellen sie wahrscheinlich die Autositze ins „Wohnzimmer“ (sprich ins
Blechhaus)… Ja wir wundern uns immer mal
wieder, was wohl aus ihm geworden ist… Maggie ist die ruhige Seele im Haus, die
den neuen verwirrten Gästen jeweils zuzwinkert, wenn Jack etwas nicht ganz
ernst gemeint hat aber eine Stimme hat, so tief und rau wie ich sie noch nie
von einer Frau gehört habe (rauchen tut sie aber nicht), nicht mal wenn ich probierte,
könnte ich so tief sprechen! Also ein ganz lustiges Paar die zwei ;-) Das
Haupthaus, in dem sie beide wohnten und auch die Gäste ein und aus gehen, hat
ein offenes Wohnzimmer zum Wasser mit Bootsanlegesteg quasi im Wohnzimmer.
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Das Zuhause von Magie und Jack... |
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Offenes Wohnzimmer mit Bootssteg |
Allgemein geht hier in diesem Inselarchipel der Verkehr hauptsächlich über
kleine Wasserboote. Auf der Hauptinsel wohnen ca. 2000 Menschen, wobei man sich
fragt, wo die alle stecken, denn ausser kleinen Hüttchen aus Holz oder Blech
und ein paar wenigen mehrstöckigen Gebäuden am Wasser gibt’s hier nicht viel
mehr Infrastruktur. Es ist eine Aussteigerinsel, wie man sie sich besser nicht
vorstellen könnte. Lauter Hippies, die irgendwie nicht mehr wegkommen (und mit
selbstgemachten Bändeli etwas Geld verdienen), Leuten die irgendwie nicht ganz
100 sind (eine Frau läuft zum Beispiel dauernd mit Schlüsselbund im Mund und
Stuhl unter dem Arm herum), Backpackern, welche zum schnorcheln oder relaxen
auf die Inseln kommen (seit unser Tory vor ein paar Stunden versagte gehören
wir nun offiziell zu den Backpackern), den paar Ausländern wie Jack und Maggie,
die hier irgendwie ihr Glück gefunden haben und dann natürlich den
Einheimischen, die oft in recht ärmlichen Verhältnissen hausen. Also wer Luxus
sucht, ist auf dieser Insel definitiv falsch, aber interessant ist die Insel
allemal!!!
Am nächsten Tag machte ich mit zwei Pärchen
aus dem B&B eine kleine Bootstour zu den verschiedenen Inseln. Michi blieb
im B&B und relaxte einen Tag. Zusammen mit den beiden anderen Pärchen (aus
Seattle und Colorado) sowie dem Bootsführer erlebte ich einen ziemlich lustigen
Tag. Wir besuchten verschiedene Inseln zum schnorcheln, sahen Delphine und die
bekannten red Frogs (rote Frösche) und assen in einem Restaurant auf offener
See Lunch.
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Lunch im "Restaurant" |
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Lunch im "Restaurant" |
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Lunch im "Restaurant" |
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Escuela (Schule), hierher kommen die Kinder von den umliegenden Inseln zur Schule... |
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Red-Frog-Beach |
Als ich gegen Abend zurück kam, überraschte mich Michi mit einem Znacht auf der Terrasse unseres Bungalows...
Die Tage auf der Insel vergingen wie im
Flug und schon bald hiess es Abschied nehmen. Wir hatten die Wahl zwischen 10
Stunden Busfahren nach Panama City oder mit einem Kleinflugzeug vom
Inselflughafen (der auch als Sportplatz genutzt wird) für 180Fr. pro Person in
die Hauptstadt zu fliegen. Wir entschieden uns dann für den Flug… Von der Luft
aus konnten wir dann auch den Panamakanal und die wartenden Frachtschiffe
sehen, einen grossen Teil des Landes ist aber Regenwald. In Panama City sind
wir dann zur DHL Station gefahren und haben ein grosses Packet gefüllt mit
Dingen, die wir auf der Weiterreise nicht mehr brauchten und in die Schweiz
geschickt. Panama City ist eine im Vergleich zu den anderen
Zentralamerikanischen Grossstädten sehr internationale Stadt mit Hochhäusern,
Shoppingmals etc. Der Frachtverkehr durch den Kanal scheint die Staatskasse zu
füllen… So haben wir die Wartezeit bis zum Abflug nach Brasilien dann auch in
einem Shoppingcenter verbracht, aber nicht mit Lädele (die Koffer waren voll),
sondern mit Leute beobachten (da gibt’s sogar einen DJ im Restaurantbereich)
und administrativem Kram erledigen. Tja, jetzt heisst es adios Zentralamerika
und auf nach Cumbuco (Brasilien) zum Kitesurfen, jeapiiiiii!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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auf nach Panama-City |
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Die Frachtschiffe warten vor dem Panamakanal |
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