Sonntag, 3. Februar 2013

Authentisch karibisch - Martinique

Unsere Reise nach Martinique war ziemlich spontan, wir waren in Saint Martin (ca. 90Flugminuten entfernt) und schauten im Internet auf der Windvorhersagekarte wos die nächsten Tage am besten ist zum Kitesurfen und schups buchten wir für den folgenden Tag einen Flug. Martinique besteht hauptsächlich aus Kreolen (schwarze Bevölkerung, Nachfahren afrikanischer Sklaven), da es eine der wichtigsten Anbauinsel für Zuckerrohr war und von der weissen Bevölkerung besteht der grösste Teil aus französischen SeniorenInnen…    
     

Nach einer Zwischenlandung in Guadeloupe kamen wir am Flughafen an und sind mit dem Mietauto an die Ostküste gefahren (dort kommt der Wind auflandig und ist deshalb gut zum Kitesurfen). Wir bezogen ein Appartement direkt am Kitespot und füllten den Kühlschrank für die nächste Woche. Da die ersten zwei Tage noch kein Wind in Sicht war, cruisten wir die beiden Tage mit dem Mietauto um die Insel. Martinique ist im Gegensatz zu vielen anderen karibischen Inseln sehr sehr grün (viele Bananenplantagen und Zuckerrohrplantagen mit Rumfabriken), und extrem hügelig. Die kleinen Inselsträsschen gehen entweder extrem steil hoch oder extrem steil runter, eine flache Strecke gibt’s kaum. Die Insel ist zwar viel grösser als Saint Martin, aber nach den zwei Tagen umher fahren haben wir praktisch die ganze Insel gesehen. Leider waren wir nicht so begeistert: die Insel ist zwar sehr grün, aber doch nicht so tropisch, sprich kaum tropische wild wachsende Früchte und Blumen a la Hawaii… die Insel ist französisch aber weit entfernt von nur annähernd guter französischer Küche… die Insel ist eine ehemalige Kolonie, aber hat keine schönen Kolonialgebäude (bis auf ganz wenige Kirchen) und Dörfchen, wie so viele andere karibische Dörfer… die Insel ist gut erschlossen, aber für Touristen gibt’s neben ein paar schönen Stränden kaum Infrastruktur (sprich nur wenige Durchschnittshotels, keine schönen Resorts oder Boutiquehotels)… und das übelste ist das Preis-Leistungsverhältnis! Ein heruntergekommenes schmutziges Appartment kostet 100Euro pro Nacht (sprich 50/P). Gute Unterkünfte findet man ab 160E pro Nacht und auch das sind nur Durchschnittshotels oder –appartments. Eine Französin erklärte uns weshalb hier alles so teuer und doch heruntergekommen ist: vor ca. 30 Jahren war die Hauptstadt Fort de France (heute absolut nicht mehr sehenswert) und die restliche Insel ein beliebtes Ziel bei Kreuzfahrtschiffen und Touristen aus aller Welt und damals auch noch schön hergerichtet (obwohl die Insel schon damals nicht vergleichbar war mit Saint Martin oder der Dominikanischen Republik), doch die Regierung hat seit damals nichts mehr in den Tourismus investiert und die ganze Restaurant- und Hotelbranche hat stagniert und nichts mehr erneuert. Viele Hotels gingen Konkurs und die wenig verbleibenden (die meisten davon auf der Halbinsel „trois iles“) können nicht mehr mit der restlichen Karibik mithalten, doch haben dieselben Preise beibehalten. Alles wirkt ziemlich alt und schmuddelig und kostet zu allem hin noch eine Menge Geld (und die paar Touristen sind v.a. alte Franzosen in weissen Turnschuhen, junge Touristen gibt’s neben den Kitern kaum). Aus dem Grund haben wir nach den zwei Tagen Inselumrundung auch schon ziemlich genug gehabt von der Insel und die restliche Zeit nur noch in Pointe Faula, dem Kitespot verbracht. Viel Wind hatten wir nicht, aber es genügte für ein bisschen übers Wasser düsen. Nach einer Woche mussten wir für die letzten zwei Tage eine neue Unterkunft suchen, weil das Apartment ausgebucht war und die erste Nacht verbrachten wir in einem Hotel bei Le Francois für 100E (jedoch mit Ratten etc.) und deshalb sind wir am nächsten Morgen schnellstens abgereist und zu einer Französin mitten auf der Insel in ihr Gästezimmer gezogen. Man konnte von da oben sogar gleichzeitig die West- und die Ostküste sehen. Das Zimmer war nicht billig und auch nichts besonderes, aber der Ausblick war eine Wucht!

Da wir in der Vorhersage sahen, dass der Wind bald in der ganzen Karibik ziemlich schwach wird und wir bis zur Dominikanischen Republik noch eine Woche Zeit hatten, war klar: weg von Martinique und zurück auf Saint Martin! Moune hatte zum Glück dank einer Stornierung noch ein Appartement frei (wieder das selbe, juhuiii) und der Flug war ebenfalls perfekt… So waren wir gar nicht traurig, Martinique zu verlassen, im Gegenteil…. Doch trotzdem sind wir froh, diese sehr authentische karibische Insel kennen gelernt zu haben und es gab ein paar wirklich sehr schöne Strände und Plätzchen auf der Insel, die ich natürlich fotografiert habe ;-)

Vor unserem Appartment am Kitespot Pointe Faula (Oskar unser Haustier...)

Kitespot Pointe Faula

Zmörgele in Pointe Faula

Die Kinder hatten Surfunterricht (in dieser Schule würde ich auch gerne arbeiten...)


Am Kitespot Cap Chevalier

Cap Chevalier




Cap Chevalier

Und hier die Pics von unserer Islandtour...

Mit dem Mietauto quer über die Insel und hoch und runter...
... durch den Dschungel...
 
... über die Berge...

... und wieder an den Küste in eine kleine Bucht...
... an den Beach "les salines"...
... Saint-Anne...




Krebsgitter am Point Chevalier...

Eine der vielen Rumfabriken, hier "Trois Rivière"...

Rumfabrik "Trois Rivière"

Rumfabrik "Trois Rivière"


Bei der Inselumrundung kommt man vorbei an vielen schönen Stränden...
Den Hügel da draussen nennen sie "Le Diamant"

"Wie versteinert..."
Beach bei "Le Diamant"

Zimtfabrik in "Trois Ilets"

Beim Ernten von Kokosnüssen(mit Schuhsicheln um den Stamm...)




Unterwegs sieht man viele Bananen- und Zuckerrohrplantagen (Zuckerrohr für den Rum natürlich)

Unterwegs zu Annie-Claude...

Im Gästezimmer bei Annie-Claude zu oberst auf der Insel (mit Blick zu beiden Küsten...)


Die Ruinen des Schloss Dubuc






Sunset am Beach von Tartane...

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