Sonntag, 10. Februar 2013

Santo Domingo: die älteste Stadt Amerikas - Dominikanische Republik

Von Sint Maarten waren es nur knapp 90min. Flugzeit bis auf die Dominikanische Republik, unserer letzten Reiseetappe, aber schon beim Überfliegen der Insel wurde klar, hier gibt’s keine Luxusjachten, Privatjets und Gourmetrestaurants mehr… wir sind wieder in der „echten“, authentischen Karibik. Wellblechbungalows neben Ackerflächen und staubig rote Schotterstrassen, so sieht das Inland der Insel aus. Aber als wir mit dem Taxi ins historische Zentrum der Hauptstadt Santo Domingo fuhren, staunten wir nicht schlecht: uralte Festungsmauern, Kirchen, schöne Pflastersteinplätze gesäumt mit Bäumen und Kaffees und dazu eine Atmosphäre, wie sie karibischer nicht sein könnte. Strassenmusiker spielten Merengue und Salsa, Pferdekutschen chauffierten ein paar Touristen umher und die Santo Domingos schlenderten gemütlich durch die Gassen oder quatschten auf den Bänkli. Viele Touristen hats hier nicht, denn für die meisten Touris bedeutet die Dominikanische Republik „All-inclusice“-Resorts in Punta Cana, einem der angeblich schönsten Strände der Insel gefüllt mit einem Hotelkomplex nach dem andern. Von den Individualtouristen ist der grösste Teil an der Nordküste in der Gegend Puerto Plata und Cabarete (wo wir die zweite Woche verbringen werden), weil es dort schöne Strände und eine grosse Restaurant- und Shoppingszene gibt. Wir haben unsere (letzten) gut zwei Wochen hier so geplant, dass wir die ersten vier Tage im historischen Kern der Hauptstadt verbringen, um doch noch etwas „Kuba-Atmosphäre“ zu schnuppern und danach mit einem Mietauto in fünf Tagen um den Ostzipfel der Insel bis nach Cabarete fahren. Die Dominikanische Republik ist auf der Ostseite einer zweigeteilten Insel, auf der Westseite liegt Haiti, eines der ärmsten Länder der Erde und seit dem verheerenden Erdbeben und der anschliessenden Cholera-Epidemie nicht unbedingt ein einfach zu bereisendes Land. Aus dem Grund bleiben wir hier für den Abschluss unserer langen Reise auf der Seite der Dominikanischen Republik.

Kolumbus entdeckte die Insel 1496, nachdem er 1492 auf den Bahamas gelandet war (aber glaubte er sei in Indien) und damit die „Neue Welt“ (das heutige Amerika) entdeckte. Viele glauben Kolumbus entdeckte Amerika indem er im Gebiet der heutigen USA landete, doch er landete hier in den Bahamas, nicht weit entfernt von der dominikanischen Republik. Er nannte die Insel „Hispanola“, „kleines Spanien“.
Mit der Entdeckung wurde Santo Domingo als erste und damit älteste Stadt der „Neuen Welt“ gebaut (1502) und wurde kurze Zeit später zum Nadelöhr für die weitere Entdeckung der neuen Welt. 1990 erklärte sie die Unesco zum Weltkulturerbe. Und hier in Santo Domingo beginnt unsere letzte Reiseetappe auf der karibischen Insel (schon speziell, am Schluss unserer Panamericana-Reise in der ältesten Stadt des gesamten Kontinents zu sein...). Das historische Zentrum, das Centro Colonial, ist auch heute noch wunderschön: Pflastersteingassen, friedliche karibische Atmosphäre, nette Cafés, Pferdekutschen für die paar Touristen und Salsamusik klingt aus allen Ecken hervor...


In der wunderschönen Altstadt von Santo Domingo, dem Centro Colonial...





Das ehemalige Wohnhaus der Familie Columbus...

Der Entdecker ist allgegenwärtig...

Einer der vielen schönen Plätze im Centro Colonial.





Und auch die Santo Domingos sind Meister in Confiterìas!

Livemusik und Tanz auf der Strasse...















Übernachtet haben wir mitten in der historischen Altstadt, im Hotel Nicolas de Ovando, dem exklusivsten und berühmtesten Hotel hier. Das Gebäude ist in der ehemaligen Residenz des damals ersten Gouverneurs  untergebracht und ein einziger Traum… In der Mitte ist ein Innenhof a la Marokko und runde schwere Holztüren eingebettet in einem runden Steinbogen zeichnen die Eingänge zu den Hotelzimmern. Man schläft in einem Himmelbett, sieht vom Zimmer direkt zum Pool und zum Fluss und hat in der offenen tropischen Hotelbar gemütliche Lifemusik…


Unser Hotel "Nicolas de Ovando"









Nicolas de Ovando war der erste Gouverneur der Insel und baute die Stadt am Rio Ozama. Sein rechtwinkliges Grundrissmuster galt danach als Vorbild aller spanischer Kolonialstädte. Mit dem Impuls zum Plantagen- und Zuckermühlenbau 1517 begann eine erste Entwicklung des Landes. Das dazu benötigte Zuckerrohr stammte aus den kanarischen Inseln und als Arbeiter wurden die einheimischen Kariben verpflichtet. Die eingeschleppten Seuchen überlebten die dominikanischen Plantagenarbeiter jedoch nicht und so holte man 40‘000 Kariben von den Bahamas. Aber auch diese starben bald darauf, worauf man Menschen aus Afrika als Sklaven eingeführt hat und dadurch erstmals Sklavenhandel betrieben hat. (Aus dem Grund ist der grösste Teil der Bevölkerung Schwarz).

Nach der spanischen Flagge flatterten hier die französische, die haitianische, die erste dominikanische, erneut die spanische und schliesslich wieder die dominikanische, aber Nicolas de Ovando und Kolumbus sind hier auch heute noch allgegenwärtig, wie z.B. mit Denkmäler und nach ihnen benannten Gebäuden und Strassen. Dazu gibt es eine grosse Grabstädte mit dem Leichnam von Kolumbus (oder dem was davon noch übrig ist) in einem Monument, was von oben aussehen soll wie ein Schiff und ein Schwert (wahrscheinlich das hässlichste Denkmal überhaupt...).

Das hässliche Denkmal für Kolumbus (und gleichzeitig sein Grabmal).





Ja wir haben es uns wirklich nochmals gut gehen lassen hier und sind immer wieder einfach auf einem Bänkli gesessen und haben dem Treiben in den Gassen und auf den schönen Plätzen zugeschaut. Wir beide sind ja nicht sonderliche Fans von Kirchenbauten, aber die älteste Kirche des Kontinents war sehr beeindruckend...

Die älteste Kirche des Kontinents Amerika. Die "Catedral Primada de América" aus dem Jahre1523









In unserem Hotel hat Juan abends manchmal Zigarren gedreht und das durften wir dann sogar selber ausprobieren... Juan hat auch eine kleine eigene Fabrik (eigentlich nur ein Zimmer), die wir besuchten und Michi konnte sich nochmals ein bisschen "üben"im Zigarren drehen...

Juan's Arbeitstisch im Hotel



Zu Besuch in Juan's "Fabrik"



Zeitgleich hörten wir von der Schweiz, dass die Fasnacht Einzug hielt, aber auch hier feierten die Einheimischen Carnaval und irgendwie ist mir Carnaval bei 30Grad lieber als bei 3 Grad...


Carnaval in Santo Domingo









 

Für die letzten zwei Nächte wechselten wir in ein benachbartes kleines Boutiquehotel mit super schöner Dachterrasse zum entspannen und unsere kleine Reise um die Insel vorzubereiten... 

Unser zweites Hotel in der Altstadt von Santo Domingo, das "Atarazana"









Am letzten Tag wurde uns von der anderen Inselseite unser Mietauto gebracht, ein kleiner Jeep Wrangler, mit welchem wir jetzt eine Woche um die Insel fahren, bis nach Cabarete. Dort treffen wir dann Thomi und geniessen mit ihm die letzte Woche mit Kitesurfen und Geburifeiern!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen