Mendoza ist eine Stadt mit knapp einer Million
Einwohner und bekannt für die ausgezeichneten argentinischen Weine der
Umgebung. Die Stadt selber ist ziemlich schön, hat viele Cafés, grüne Plätze und die
Strassen sind gesäumt mit Bäumen. Man sagt, Mendoza habe gleich viele Bäume wie
Einwohnern, aber das stimmt mit dem Bevölkerungswachstum schon länger nicht
mehr.
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Plaza mayor in Mendoza |
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Argentinien und v.a. Mendoza ist bekannt für die guten Confiterìas... |
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... und die Kaffeekultur kommt fast an die italienische ran! |
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Ach ja, und während der Siesta (13-17.30Uhr) geht gar nix, alles ist geschlossen und die Leute verdauen den ganzen Nachmittag (auch die Polizei macht Siesta, sprich man kann so schnell fahren wie man will ;-) |
Unsere drei Nächte haben wir aber in der
ländlichen Umgebung zwischen den vielen Weinreben verbracht (Maipù). Wer hier nicht auf
einer Bodega (einem Weingut) lebt, hat zumindest Weinreben im Vorgarten… sprich
die grüne Gegend besteht vor allem aus Weinreben und den schmalen hohen Pappeln
(als Windschutz). Mit dem Velo sind wir dann von Bodega zu Bodega gefahren und
haben die verschiedenen Weine degustiert. Kein Wunder gibt’s hier so viele
Velovermietstationen, denn spätestens nach der dritten Bodega, sollte wohl
keiner mehr Auto fahren…
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Mit dem Velo gehts von Bodega zu Bodega (Weingüter) |
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Degustation von Olivenöl und Balsamico |
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Bodega Alta Vista |
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Der Torrontés ist der bekannteste Argentinische Weisswein (hier die Bodega Alta Vista) |
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Eine kleine Bodeg wie die Carinae hier beklebt die Flaschen noch von Hand... |
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Die Bodega Tempus Alba gehört wiederum zu den grösseren und die Degustation fand auf der offenen schönen Terrasse statt... |
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Das ist die Bodega Trapiche (unser Lieblingswein), welche zu den grössten ganz Argentiniens gehört und ursprünglich von einem Italiener gegründet wurde... |
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Die ehemaligen alten Traubenpresser auf Schienen (Bodega Trapiche) |
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Hier werden die Trauben in bestimmten Umgebungstemperaturen (je nach Sorte und Herkunft bzw. Rebstock) gelagert, bevor sie in die Eichenfässer abgefüllt werden |
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Die Degustation der Bodega Trapiche fand über dem Weinkeller statt... |
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Degustation Trpiche |
Die Meisten
Bodegas sind eher klein und sogar Familienbetriebe von Europäern (viele
Italienern und Franzosen), die hier ein Weingut kauften und so ihr Traum vom
eigenen Weingut leben. Während die kleineren Bodegas ca. 100‘000 Flaschen pro
Jahr produzieren (zum Teil mit aufgekauften Trauben aus den höheren Regionen;
kälter, z.T. zuckerhaltigere Trauben) und die Etiketten noch von Hand drauf
kleben, gibt es grössere wie die Trapiche, die ein Vielfaches an Flaschen produzieren
und 60% davon exportieren. Beide Arten von Bodegas sind spannend zu sehen und
zu hören, was die Besitzer oder Angestellte über die Weintradition und das Gut
zu erzählen haben. Bekannt ist Argentinien vor allem wegen des Malbec, der in
aller Welt bekannte Rotwein und auf den sind die Argentinos besonders stolz!
Ursprünglich kommt er zwar aus Frankreich, aber den könne man nicht trinken,
meinen die Argentinos. Und so mischen die verschiedenen Bodegas die Trauben
ihrer Rebberge zum perfekten Malbec und lagern ihn dann in den Eichenfässern,
die oftmals aus Frankreich importiert werden.
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Der bekannte Malbec (hier von der Bodega von Hans und Alina) |
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Lagerung von Wein (Bodega Tapiz) in Eichenfässer aus Frankreich |
Die ersten beiden Nächte verbrachten wir
auf zwei kleinen Bodegas, welche ein paar Gästezimmer haben. Die zweite Bodega
gehörte dem belgischen Hans und seiner argentinischen Frau Alina. Eine schöne
Hacienda mit drei Zimmern zwischen den Weinreben und den Olivenbäumen, mit
schmucken Gartensitzplätzchen und sehr netten Gastgebern. Sie gehören zu den
sehr kleinen Bodegas und produzierten letztes Jahr 6000 Flaschen Wein, möchten
aber dieses Jahr noch etwas mehr auf die Qualität setzen, dafür etwas weniger
produzieren. Konkret heisst das eine Menge zusätzliche Arbeit, denn bei den
Weinstöcken muss man im Bereich der Früchte immer wieder die Blätter etwas
zurück schneiden (von Hand!), damit der Zucker auf die Früchte konzentrierter
ist, ausserdem müssen aus demselben Grund auch immer wieder ganze Traubenbündel
entfernt werden. Da die Kinder inzwischen nicht mehr so klein sind, hat Alina
etwas mehr Zeit und macht diese Arbeit eigentlich ganz gerne, wie sie sagt.
Ausserdem sind die Weinpflanzen inzwischen bereits sieben Jahre alt, das heisst
wenn im Herbst die Pflanzen bis zum Stamm (ca. den unteren 1-1.5m)
abgeschnitten werden, wird dieser von Jahr zu Jahr dicker und die Trauben haben
dadurch eine bessere Qualität. Da die drei Zimmer, welche sie vermieten
inzwischen fast immer ausgebucht sind, können sie sich auch eine Angestellte
leisten, welche die Zimmer reinigt. Während Alina mit mir in den Weinreben
herumspazierte und allerlei erklärte, hatte sich Michi mit Hans über den
Rasenmäher unterhalten und mit einem breiten Lachen (wie ein Kind an Weihnachten) paar Runden gedreht.
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Michi ist für Hans am Rasen mähen... |
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Die Bodega von Hans und Alina |
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Die Gästezimmer bei Hans und Alina waren super schön und dazu gabs ein excellentes Frühstück! |
Unsere dritte Nacht in der Weinregion
Mendoza (Maipu) verbrachten wir in einer etwas grösseren Bodega (Club Tapiz).
Doch zuerst mussten wir nochmals ins Stadtzentrum fahren, um die Frontscheibe
zu wechseln, denn wir haben unterwegs auf der langen Schotterstrasse nach Salta
von einem entgegenkommenden Fahrzeug ein Stein in die Scheibe geknallt
bekommen…. So haben wir während Dietrich in der Garage war, nochmals ein paar
Stunden im schönen Zentrum verbracht und ich konnte wieder einmal am Tagebuch
weiter schreiben.
Als unser Dietrich endlich wieder komplett
war, fuhren wir wieder „aufs Land“ zwischen den Weinreben hindurch bis zur
wunderschönen Bodega Tapiz. Die Bodega liegt wunderschön zwischen den
Weinreben, hat insgesamt 15 Zimmer und 4 davon im ehemaligen herrschaftlichen Wohnhaus
der französischen Besitzerfamilie aus dem Jahre 1890. Wir hatten das Glück in
diesem übernachten zu können und fühlten uns um ein Jahrhundert zurück
versetzt.
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Bodega, Hotel und Restaurant der Extraklasse: Club Tapiz |
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"Unser" Gästehaus (insgesamt 4 Zimmer), ehemaliges Wohnhaus der Besitzerfamilie... |
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"Unser" Wohnzimmer |
Auf dem Grundstück war neben dem Haus noch ein alter Tanzsaal, indem
heute ein Pingpongtisch steht. Den halben Abend verbrachten wir so mit einem
Trapiche Blanco (unser Lieblingswein) am „pingpöngle“.
So hatten wir ganz
vergessen, dass um 8 Uhr ja noch die Weindegustation des Hauses (privat für die
Hotelgäste) statt findet… etwas peinlich war es dann schon, als wir zu spät zur
Gruppe gestossen sind und erst recht als ich sagte, ich trinke nur Weisswein
(und das in Mendoza, dem Malbec-Gebiet schlechthin!)… Jedenfalls wurde es dann zusammen mit den
anderen Gästen (Schweizer, Amis und Franzosen) ein lustiger Abend (und Michi sprach plötzlich fast fliessend Spanisch ;-)
Bevor die Reise am nächsten Tag weiter ging, besuchten wir noch das Weinmuseium von Maipù, welches noch über 100 Jahre alte Mahlsteine und Werkzeuge hat und die dazugehörende Bodega hat die ältesten Rebstöcke der gesamten Provinz!
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Weinmuseum und Bodega La Rural |
Dann hiess es Abschied nehmen von den Weinreben und den vielen schönen
Bodegas, doch ganz trocken sind wir natürlich nicht weiter gereist, eine Kiste Trapiche-Weisswein (Torrontes) musste mit in den Dietrich und so haben wir uns auf den Weg ins 1300km südliche Bariloche gemacht...
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