Mittwoch, 7. November 2012

Back to the roots - Argentina

Back to the roots, heisst nun die letzte der insgesamt sechs Panamericana-Etappen: Alaska/Kanada 2005 mit dem Pick up Gompi-Esu, dann der Abschnitt USA mit Tory, Mexiko mit Tory, Zentralamerika mit Tory, das Andengebirge von Ecuador bis Chile mit dem ÖV (ausser Ecuador war mit der Knutschkugel), und jetzt Argentinien mit dem Dietrich. Unser Auto für Argentinien ist ein weisser Mini-SUV (mehr Mini als SUV), offiziell ein Ford-Ecosport, aber weil die Garage Dietrich heisst und der Name überall auf dem Auto präsent ist, nennen wir ihn Dietrich. Und so füllten wir den Dietrich mit unserem Gepäck, einem Karton voll Esswaren und einem Extrakanister voll Benzin. Back to the roots - endlich können wir wieder wild campen, ohne uns verstecken zu müssen (in Argentinien ist es im Gegensatz zur USA grundsätzlich erlaubt) und können uns wieder in den kalten Flüssen und Seen duschen. Das Gefühl von Freiheit ist zurück: ein Auto gefüllt mit allem was man braucht, abends spontan an einem schönen Plätzchen das Zelt aufstellen, gemütlich Abendessen kochen und ab und zu ein Glas Wein trinken, morgens verschlafen aus dem Zelt blicken (Michi der Frühaufsteher hat meist schon Kaffee gekocht), eine Schale voll Müesli essen und überlegen, was man heute so anstellen könnte… So war Alaska und so ist nun Argentinien…

Sechs Wochen sind wir nun unterwegs, bis wir das Auto in Buenos Aires abgeben müssen und unsere Route führt uns von Salta im Norden (wir kamen mit dem Bus von Chile hierher, doch mehr dazu in einem späteren Post) bis ganz in den Süden nach Ushuaia auf Feuerland, der südlichsten Stadt der Welt. Anschliessend geht’s wieder Richtung Norden, der Atlantikküste entlang bis Buenos Aires, wo wir unseren Dientrich abgeben müssen. Die Reise in den Süden führt mit einigen Umwegen mehr oder weniger entlang der historischen Ruta cuarenta (Ruta 40), einer Strecke von Portugal bis zum Ural, keine Grenzkontrollen, kein Sprachengewirr und keine Ampel weit und breit. Für den Europäer kaum vorstellbar. Für die Argentinier magisch. Die „Cuarenta“ ist 4885  Kilometer lang und geht vom Hochland im Norden entlang den Andenkordilleren im Westen bis zum Kilometer Null an der Atlantikküste im Südosten. Die längste Strasse der Welt, 1000 km länger als die legendäre Route 66 in den USA. 2700km Asphalt, 2300km Schotter, Sand und Geröll, wenn der Regen nicht wieder ein Stück weggespült hat. Sie sinkt von 3442müM auf Meereshöhe, kreuzt 18 grössere wild mäandrierende  Flüsse, führt über 236 Brücken, streift 13 grosse Süsswasser- und Salzseen, kommt an 20 Naturreservaten vorbei und durchquert die Steppenlandschaft der wilden Lama- und Pferdeherden. Schon die Fahrt auf der Ruta allein ist ein Abenteuer. Wir steigen ein beim Kilometer  4459, bei Cachi, wenig südlich von Salta und sind bereit für das letzte Abenteuer auf der Panamericana!!!

Unser Zuhause für drei Nächte am Lago Espejo (Villa la Angostura, Bariloche)

Ruta cuarenta, 4458km to go...

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