Unsere
Reise nach Seattle verlief fast problemlos, ausser dass wir durch unsere
verspätete Ankunft in Frankfurt fast den Anschlussflug nach Seattle verpasst
haben. Dank Speedy gonzales hats dann aber geklappt. Der Flug ging mitten über
das wolkenlose Grönland. Dieses schwimmende Packeis im eisklaren Wasser und
dahinter das von Schnee und Eis bedeckte Festland mit kilometerlangen
Gletschern bis ins Polarmeer zu sehen war fantastisch.
Flug übers Packeis und Grönland nach Seattle... |
Zum ersten Mal hiess es dann aber in
Seattle nicht umsteigen, sondern aussteigen. Um 8 Uhr abends kamen wir im
aufkommenden Szeneviertel Belltown an, wo wir unser kleines schickes Hotel
bezogen. Michi legte sich gleich ins Bett und ich machte mich zu Fuss auf einen
kleinen Spaziergang durch Belltown und ans Meer. Für einen Samstagabend eine
sehr gemütliche und chillige Atmosphäre, fast schon California-style! Kleine
Baars mit Jungmusikern, nette Strassencafés und grüne, gemütliche Tavernen in
den Innenhöfen der hier allgemein eher tiefen Gebäude. Belltown in Seattle ist
quasi das, was SoHo in New York ist, einfach viel kleiner und bodenständiger. Am
Waterfront angekommen lagen viele Nativs und junge Locals auf einer Wiese (quasi
eine kleine Ufschötti in Seattle) und plauderten. Dort befand sich auch gleich
das erste Starbucks, welches 1971 hier eröffnet wurde. Ich setzte mich auf eine
Bank und beobachtete die paar Touristen, welche sich um das perfekte Foto
bemühten. Ein Arbeiter des dahinterliegenden Pikemarket (zu dieser Zeit
natürlich geschlossen) begann mit mir zu quatschen und so fand ich heraus, dass
er Jenno heisst, ein Philippiner ist und seit 25 Jahren in Seattle lebt. Sein
grosser Traum ist es einmal nach Asien zu reisen (Tokio, Hongkong etc.). Von
der Schweiz hatte er noch nie gehört, aber er wusste, dass Europa irgendwo
zwischen der USA und Asien liegt. Wir liefen durch die leeren Marktstände und
er erzählte mir von seinem Leben. Zum Abschluss überreichte er mir einen bunten
Blumenstrauss, der nach Marktschluss hätte weggeworfen werden sollen, aber er
hätte geahnt, dass er ihn noch brauchen könnte. Und so spazierte ich mit einem
grossen Smiley und Blumenstrauss zurück ins kleine schmucke Hotel in Belltown.
Mit Jenno in den leeren Markthallen vom Pikemarket... |
Den ganzen Sonntag verbrachten wir mit
Spazieren durch Seattle. Auch am Tag hat es nicht viele Touris und vor allem
auffällig ist die Anzahl Leute, die mit einem Kaffebecher rumlaufen (80% Starbucks),
es hat an wirklich jeder Strassenecke ein Kaffee!!! Sogar in unserer Hotelloby
gibt es Kaffee und Minicupcakes for free. (Fragt nicht wie viele Kaffees wir hier hatten ;-)
Die Stadt ist sehr multikulti, es hat
viele Einwanderer aus Asien und Europa, aber auch viele Ureinwohner und
natürlich viele Amis. Nicht wirklich typisch an Seattle ist der grüne Charakter
der Stadt, es hat fast entlang jeder Strasse eine Baumallee, überall gibt es kleine
organic food stores und die Leute laufen in den farbigen Hippie T-Shirts rum. Auch
gibt es viele Flohmarks und Strassenkünstler (es gibt sogar eine Gumwall mit lauter Kaugummis, da mussten wir uns natürlich auch verewigen).
Gumwall |
"Pretty umbrella" Store |
Nur mit Kaffee-Becher... |
Dadurch, dass die Stadt so multikulti ist, kann man hier auch allerlei typische Landesspezialitäten essen, von indonesisch über äthiopisch (da haben wir einen grossen Bogen rum gemacht) und sizilianisch gibt es alles. Und natürlich jede Menge Seafood (yamiiii).
Seafood everywhere!!! |
Ebenfalls
nicht typisch amerikanisch ist der Aufbau der Stadt, zwar gibt es auch einen
Central Buisness District mit ein paar Hochhäusern, doch der ist sehr klein und
nicht wirklich geschäftig, ausserdem sind die Gebäude wild durchmischt. Neben
einem Hochhaus mit Glasfront und 77 Stockwerken steht ein Haus aus kleinen
braunen Backsteinen mit zwei Stockwerken.
Auf der Space Needle |
Space Needle |
Kurz: Wir beide (auch Michi als
Non-City-Lover) lieben die Stadt!!!
Jetzt werden wir bald abgeholt und beziehen
unseren Mercury Villager, the road trip can begin!
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