Unsere
Reise nach Martinique war ziemlich spontan, wir waren in Saint Martin (ca.
90Flugminuten entfernt) und schauten im Internet auf der Windvorhersagekarte
wos die nächsten Tage am besten ist zum Kitesurfen und schups buchten wir für
den folgenden Tag einen Flug. Martinique besteht hauptsächlich aus Kreolen
(schwarze Bevölkerung, Nachfahren afrikanischer Sklaven), da es eine der
wichtigsten Anbauinsel für Zuckerrohr war und von der weissen Bevölkerung besteht der grösste Teil aus französischen SeniorenInnen…
Nach einer Zwischenlandung in
Guadeloupe kamen wir am Flughafen an und sind mit dem Mietauto an die Ostküste
gefahren (dort kommt der Wind auflandig und ist deshalb gut zum Kitesurfen).
Wir bezogen ein Appartement direkt am Kitespot und füllten den Kühlschrank für
die nächste Woche. Da die ersten zwei Tage noch kein Wind in Sicht war,
cruisten wir die beiden Tage mit dem Mietauto um die Insel. Martinique ist im
Gegensatz zu vielen anderen karibischen Inseln sehr sehr grün (viele
Bananenplantagen und Zuckerrohrplantagen mit Rumfabriken), und extrem hügelig.
Die kleinen Inselsträsschen gehen entweder extrem steil hoch oder extrem steil
runter, eine flache Strecke gibt’s kaum. Die Insel ist zwar viel grösser als
Saint Martin, aber nach den zwei Tagen umher fahren haben wir praktisch die
ganze Insel gesehen. Leider waren wir nicht so begeistert: die Insel ist zwar
sehr grün, aber doch nicht so tropisch, sprich kaum tropische wild wachsende Früchte
und Blumen a la Hawaii… die Insel ist französisch aber weit entfernt von nur
annähernd guter französischer Küche… die Insel ist eine ehemalige Kolonie, aber
hat keine schönen Kolonialgebäude (bis auf ganz wenige Kirchen) und Dörfchen,
wie so viele andere karibische Dörfer… die Insel ist gut erschlossen, aber für
Touristen gibt’s neben ein paar schönen Stränden kaum Infrastruktur (sprich nur
wenige Durchschnittshotels, keine schönen Resorts oder Boutiquehotels)… und das
übelste ist das Preis-Leistungsverhältnis! Ein heruntergekommenes schmutziges
Appartment kostet 100Euro pro Nacht (sprich 50/P). Gute Unterkünfte findet man
ab 160E pro Nacht und auch das sind nur Durchschnittshotels oder –appartments.
Eine Französin erklärte uns weshalb hier alles so teuer und doch
heruntergekommen ist: vor ca. 30 Jahren war die Hauptstadt Fort de France (heute
absolut nicht mehr sehenswert) und die restliche Insel ein beliebtes Ziel bei
Kreuzfahrtschiffen und Touristen aus aller Welt und damals auch noch schön
hergerichtet (obwohl die Insel schon damals nicht vergleichbar war mit Saint
Martin oder der Dominikanischen Republik), doch die Regierung hat seit damals
nichts mehr in den Tourismus investiert und die ganze Restaurant- und
Hotelbranche hat stagniert und nichts mehr erneuert. Viele Hotels gingen
Konkurs und die wenig verbleibenden (die meisten davon auf der Halbinsel „trois
iles“) können nicht mehr mit der restlichen Karibik mithalten, doch haben
dieselben Preise beibehalten. Alles wirkt ziemlich alt und schmuddelig und
kostet zu allem hin noch eine Menge Geld (und die paar Touristen sind v.a. alte
Franzosen in weissen Turnschuhen, junge Touristen gibt’s neben den Kitern kaum).
Aus dem Grund haben wir nach den zwei Tagen Inselumrundung auch schon ziemlich
genug gehabt von der Insel und die restliche Zeit nur noch in Pointe Faula, dem
Kitespot verbracht. Viel Wind hatten wir nicht, aber es genügte für ein
bisschen übers Wasser düsen. Nach einer Woche mussten wir für die letzten zwei
Tage eine neue Unterkunft suchen, weil das Apartment ausgebucht war und die
erste Nacht verbrachten wir in einem Hotel bei Le Francois für 100E (jedoch mit
Ratten etc.) und deshalb sind wir am nächsten Morgen schnellstens abgereist und
zu einer Französin mitten auf der Insel in ihr Gästezimmer gezogen. Man konnte
von da oben sogar gleichzeitig die West- und die Ostküste sehen. Das Zimmer war
nicht billig und auch nichts besonderes, aber der Ausblick war eine Wucht!
Da wir in
der Vorhersage sahen, dass der Wind bald in der ganzen Karibik ziemlich schwach
wird und wir bis zur Dominikanischen Republik noch eine Woche Zeit hatten, war
klar: weg von Martinique und zurück auf Saint Martin! Moune hatte zum Glück
dank einer Stornierung noch ein Appartement frei (wieder das selbe, juhuiii)
und der Flug war ebenfalls perfekt… So waren wir gar nicht traurig, Martinique
zu verlassen, im Gegenteil…. Doch trotzdem sind wir froh, diese sehr authentische
karibische Insel kennen gelernt zu haben und es gab ein paar wirklich sehr schöne
Strände und Plätzchen auf der Insel, die ich natürlich fotografiert habe ;-)
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Bei der Inselumrundung kommt man vorbei an vielen schönen Stränden... |
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Den Hügel da draussen nennen sie "Le Diamant" |
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"Wie versteinert..." |
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Beach bei "Le Diamant" |
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Zimtfabrik in "Trois Ilets" |
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Beim Ernten von Kokosnüssen(mit Schuhsicheln um den Stamm...) |
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Unterwegs sieht man viele Bananen- und Zuckerrohrplantagen (Zuckerrohr für den Rum natürlich) |
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Unterwegs zu Annie-Claude... |
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Im Gästezimmer bei Annie-Claude zu oberst auf der Insel (mit Blick zu beiden Küsten...) |
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Die Ruinen des Schloss Dubuc |
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Sunset am Beach von Tartane... |
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